„Aus Bombardier wird Alstom“ – Nachhaltige SPD-Unterstützung für Bombardier zugesichert

In einer Videokonferenz im Dezember 2020 sicherte die SPD den Betriebsräten von Bombardier weitere politische Unterstützung nach der genehmigten Übernahme durch Alstom zu. Aufgrund der Initiative der heimischen SPD Netphen und den drei SPD-Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari, Dirk Wiese und Sören Bartol sowie der SPD-Europaabgeordneten Birgit Sippel fand ein Informationsaustausch über den aktuellen Status quo bei Bombardier bzw. dem Werk in Dreis-Tiefenbach statt.

Die Betriebsräte, vertreten durch den BR-Vorsitzenden Stefan Gestal, informierten die politischen Vertreterinnen und Vertreter darüber, dass bis 01.12.2020 alle Kartellbehörden, teils mit Auflagen, der Übernahme zugestimmt haben. Der Kaufpreis bewege sich bei 5,3 Mrd. Euro und dem formalen Abschluss der Übernahme stehe nichts mehr im Wege. Die aktuelle Beschäftigungssituation sei gut und man gehe bis Mitte 2022 von einer guten Auslastung im Werk Dreis-Tiefenbach aus.

Gemeinsam betonten alle Beteiligten in der Videokonferenz, dass trotz der aktuell befriedigenden Ausgangsbasis, insbesondere für das Werk Dreis-Tiefenbach, nach der Übernahme, im Jahr 2021 die Integration in den Alstom-Konzern anstehen werde. Das heißt konkret: „Aus Bombardier wird Alstom. Die grundsätzliche Unternehmenspolitik wird demnächst nicht mehr in Montreal, sondern in Paris gemacht“, so BR-Vorsitzender Stefan Gestal.

Mit großer lokaler Aufmerksamkeit und über die Ebene der deutschen bzw. europäischen Mitbestimmung, sowie der Gewerkschaften in Europa, begleite man konstruktiv, aber auch wachsam, den Integrationsprozess in den Alstom-Konzern.

Geschäftsmodelle der jeweiligen spezialisierten Bombardier-Standorte, Investitionen in die Werke, nachhaltige Beschäftigungssicherung und eine Produktoffensive hin zu einer attraktiven Mobilitätswende wurden als konkrete Themen zwischen den SPD-Vertretern und dem Betriebsrat beraten.

Seitens des Betriebsrates wurde das dringende Anliegen vermittelt, dass aufgrund der vielen notwendigen außerordentlichen Ausgaben für die Corona-Bewältigung im Umkehrschluss keine Einsparungen bei kommunalen oder Bundes-Investitionen in die Bahn erfolgen dürfen!

Zum Abschluss der Videokonferenz betonten beide Seiten ihre Gemeinsamkeiten bzw. das Interesse, dass die Beschäftigungs- und Zukunftssicherung der jeweiligen Werke im Vordergrund des Handelns stehen würde. Die SPD sagte dabei ihre nachhaltige politische Unterstützung über Berlin und Straßburg zu! Die Übernahme von Bombardier dürfe auf keinen Fall zu Arbeitsplatzabbau oder sonstigen Sparmaßnahmen auf den Rücken der Beschäftigten führen. Ende April 2021 wollen die SPD-Abgeordneten ein Werksbesuch nachholen, wenn es coronabedingt möglich ist.